In Österreich sterben jährlich drei Mal mehr Menschen an Suizid als im Straßenverkehr, und keine Todesart löst so viel Betroffenheit und Trauer für Angehörige und das Umfeld aus wie die Selbsttötung.
Wenn ein Mensch suizidal ist, kann dies für ihn selbst, aber auch für seine Umgebung zu einer enormen Belastung und so übermäßigen Überforderung werden, dass diese ohne professionelle Hilfe nicht zu bewältigen ist. Ich biete in solchen schwierigen Akutsituationen Soforthilfe für alle Beteiligten und begleite sowohl die Betroffenen selbst als auch ihr Umfeld mit fundierten Entlastungsgesprächen und gezielten Maßnahmen der Krisenintervention.
Da ich diese Art von Belastung im eigenen familiären Umfeld erlebt habe, ist mir diese Arbeit und Hilfestellung für alle Betroffenen ein besonderes Anliegen.
Suizidalität kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein: Manche Menschen äußern den Wunsch nach "einfach nur Ruhe haben" oder dass es am besten "aus sein" soll, während andere bereits einen konkreten Todeswunsch haben. Die Gründe dafür sind mannigfaltig und reichen von persönlichem Unglück bis Krankheiten, Trennungen, Verluste und auch philosophischer Lebensmüdigkeit.
Wenn jemand seine Suizidgedanken ausspricht, ist dies immer ernst zu nehmen, denn entlastende Gespräche können den verzweifelten Menschen von seinem verzweifeln Drang sein Leben zu beenden erlösen. Nach und nach können wieder neue Handlungsmöglichkeiten abseits des engen Tunnelblicks der Suizidalität zugelassen werden.
Hat ein Mensch bereits konkrete Suizidpläne entwickelt wann und wie er sich das Leben nehmen will, dann ist davon auszugehen, dass er diese Pläne früher oder später auch ausführt. Hier ist rasche und nachhaltige Soforthilfe von größter Bedeutung.
Wie viele Untröstlichkeiten hast Du wohl gesammelt mit den Jahren,
wie viele Bitten für unaussprechlich gehalten in unserer Mitte,
wie viele Male das Sterben vertagt,
mit einem Rest Hoffnung als Kissen in schlaflosem Träumen von Tagen,
die wirtlicher sind.
Ein Sterben wie Deines ist schwer zu ertragen, weil es sagt,
dass mitten im Leben das Morgen Dir schon verloren schien.
Wohin nun mit den Worten, die trösten und stärken,
wohin mit den Gesten, die wärmen und bergen, wohin mit den Farben,
die wir flüstern über wachsendem Grau?
Aus Deinem Sterben stehen so viele Fragen auf.
Auch die eine, die quält.
Haben wir versäumt, Dich zu tragen?
Deine letzte Reise finde ein glückliches Ende.
Heimgekehrt in die Ewigkeit hinter den Formen atme Deine Seele auf.
Heimgekehrt in die Arme dessen, dem kein Schmerz fremd ist,
koste Deine Seele die Ruhe, die Du hier vermisst hast.
Heimgekehrt ins Schauen der Dinge sättige sich Deine Seele an der Liebe,
die niemals endet.
Für alle, die mit ihrem Leben ringen, wie Du gerungen hast,
legen wir diesen Segen wie ein Gebinde aus Blumen an den Fuß jedes Berges,
der nicht zu erklimmen scheint,
in das Getöse jedes Kampfes,
der nicht mehr zu gewinnen ist,
in das Dunkel jeder Ausweglosigkeit,
an der ein Mensch den Mut für das Morgen verliert.
Möge es Dir geschenkt sein, das Leben zu lieben und zu wissen,
dass Du für die Welt kostbar und unverzichtbar bist.
Giannina Wedde
"In deiner Weite lass mich Atem holen"