Es gibt im Leben eines jeden Menschen unfaire, negative, schmerzhafte und traurige Ereignisse, die vor große Herausforderungen stellen können. Verletzungen aus der Kindheit, Zurückweisungen in Beziehungen, Benachteiligung am Arbeitsplatz, Kündigungen, Scheidungen, Todesfälle - sie alle hinterlassen Spuren in der menschlichen Seele.
Die meisten Menschen kommen früher oder später darüber hinweg, doch manchmal kreisen Gedanken monatelang oder sogar jahrelang um ein einziges Erlebnis und manchmal verschattet dann sogar anhaltende Verbitterung die menschliche Seele. Dann nämlich, wenn die Verletzungen (noch) nicht in die Lebensbiographie eingewoben sind.
Glücklicherweise ist es nie zu spät sich Aspekte des Lebens vorzunehmen, die noch nicht geheilt sind. In der modernen Weisheitspsychologie wird Weisheit als psychische Fähigkeit verstanden schwierige Lebenssituationen oder schmerzende biographische Erinnerungen zu meistern und Weisheitskompetenzen zu erlangen:
Gerne helfe ich Ihnen achtsam dabei alte Wunden in eine Lösung zu bringen, damit das weitere Leben ohne Groll, ohne Zorn und Trauer gelingen möge. Kleine Schritte der behutsamen Rückschau können oft einen großen Schritt näher zur eigenen Lebensweisheit bedeuten. Jede Lösung einer Blockade und jedes Loslassen eines Musters oder einer Prägung führt dann näher zum tiefsten inneren Wissen und lässt mitunter lang gehegten Groll oder gar Rachegefühle verblassen.
Solche Prozesse können Monate oder länger dauern, denn vieles von dem, was wir an Schmerz in uns tragen, haben wir viele Jahre oder Jahrzehnte mit uns geschleppt. Dennoch lässt sich aber manches auch erstaunlich oft schon im Augenblick des Bewusst-Werdens umsetzen. Wichtig und nötig ist es den Schmerz der Vergangenheit zuzulassen ohne ständig um ihn zu kreisen. Auch kann es wichtig sein, die Wut über die Menschen zulassen, die uns tief verletzt oder unfair behandelt haben. Aber dann ist es unumgänglich diesen Schmerz bewusst loslassen - und dabei kann ich Ihnen mit Hypnose helfen.
Vergebung kann ein langer Prozess sein, und nicht immer gibt es mit betreffenden Menschen eine übereinstimmende Auffassung darüber, was geschehen ist. Aber die eigene Vergebung sollte nicht vom Eingeständnis oder der Entschuldigung anderer abhängen, denn dies macht abhängig und unfrei.
Auch ist es manchmal zwingend notwendig, dass Versöhnung ohne die Beteiligung anderer Menschen stattfindet, wenn diese zum Beispiel bereits verstorben sind und Wunden aus dieser Beziehung noch nicht verheilt sind. Versöhnung ist auch mit toten Menschen noch möglich, diesen Weg finde ich besonders heilsam und berührend.
Mit Vergebung entschuldigen wir nicht das Verhalten des Anderen und wir vergessen es auch nicht, aber es bedeutet eine Entscheidung für einen Neuanfang zu treffen und frei zu werden von Gram, Hass, Neid und Schmerz.
Zitat aus der Weisheitslehre:
Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann.
Den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Viele Menschen haben das Gefühl, dass sie in ihrem Leben zu kurz gekommen sind und bedauern oft Lebensentscheidungen über Beziehungen oder die Berufswahl. Das Vergangene können wir nicht ändern, wohl aber unsere Haltung und Einstellung dazu. Oft geschieht die Auseinandersetzung mit früherem Schmerz erst im fortgeschrittenen Alter, zum Beispiel am Ende eines Berufslebens zum Beginn der Pensionierung. Dann nämlich, wenn man mehr Zeit für seelisches Wohlbefinden und das Nachdenken über die Vergangenheit hat.
Diese Lebensphase ist entscheidend für ein friedliches Alter, denn der Mensch wird nie glücklich sein, wenn er es nicht fertigbringt, sich mit seiner Lebensgeschichte auseinander zu setzen und auszusöhnen. Manchmal heißt das auch sich mit ungelebtem Leben zu versöhnen, mit Möglichkeiten, die man unterlassen und Chancen, die man nicht ergriffen hat. Das Leben kann nicht noch einmal gelebt werden, und deshalb ist es entscheidend, sich mit der Vergangenheit auszusöhnen.
Besonders das Alter fordert heraus, dieses Versöhnen und Loslassen einzuüben, obwohl das ganze Leben bereits ein ständiges Loslassen ist. Wie wir nicht ewig an unserer Kindheit und Jugend festhalten können, können wir auch den Beruf nicht ewig ausüben. Wenn wir uns nicht länger über unseren Beruf oder unsere Beziehungen definieren können, kann das ein schmerzlicher Prozess sein, und das Loslassen im Alter kann nur dann gelingen, wenn wir es bereits in der Jugend und als Erwachsene eingeübt haben.
Versöhnen und echtes Loslassen sind also wichtige Kompetenzen in der Lebensphase der letzten Berufsjahre oder der Pensionierung, und im gemeinsamen Gespräch gelingt es nach und nach die wichtigsten Tugenden des Alters zu entwickeln: